Freitag, 19. April 2019

Nach-Denk-Wort zur Urlaubsplanung

Ein paar persönliche Gedanken von unserer Reiseexpertin Theresa,  was die Urlaubsplanung und vor allem Flugreisen betrifft. Jetzt an Ostern denkt der ein oder die andere vielleicht an Urlaubsplanung? Passt auch gut zu den Gedanken von gestern ...


"Ich wurde gefragt, was ich davon halte bei Flugreisen einen gewissen Obolus zu zahlen, mit dem Projekte unterstützt werden, die den CO2-Ausstoß, den ich durch beispielsweise Flugreisen verursacht habe, zu kompensieren?  Ich finde es generell gut, wenn Projekte zu erneuerbaren Energien oder Umweltbildung unterstützt werden. Dennoch riechen für mich finanzielle Kompensationen von CO2 eher nach einer „Gewissens-Wäsche“. Wenn ich nach Argentinien fliege und vermutlich auch wieder zurückkommen möchte, dann werden dafür laut atmosfair knapp 10.000 kg CO2  ausgestoßen. (https://www.atmosfair.de/de/kompensieren/flug). 


Ebenso laut atmosfair beträgt die Menge an CO2-Emission, die eine Person verursachen darf ohne dass es dem Klima schadet rund 2.300 kg pro Jahr. Das bedeutet für mich, dass ich nach einer Argentinienflugreise 4,3 Jahre kein C02 mehr ausstoßen darf um wieder C02-neutral zu sein. Das werde ich nicht schaffen, auch wenn ich dafür 250 € zahle. Deshalb ziehe ich die Konsequenz daraus, nicht mehr zu fliegen. 

Was aber wenn ich das Gefühl habe, dass die Gesellschaft, die Arbeit, die Schulklasse dazu zwingt? Ich denke spätestens hier wird es Zeit sich damit auseinanderzusetzen, zu was ich tatsächlich gezwungen bin und was ich doch freiwillig mache. Will ich für einen Arbeitgeber arbeiten, der mich unter Druck setzt, das Flugzeug zu verwenden, wenn es eigentlich nicht meiner Überzeugung entspricht? Gäbe es nicht einen anderen Job den ich machen könnte? Finden mich meine Freunde nicht mehr cool, wenn ich nicht zum Austausch nach Amerika gehe, wie „man“ das heutzutage macht?


Nun gut, aber manchmal will man ja auch fliegen. Ich habe Freunde auf Teneriffa und ich freue mich sehr darauf sie nächstes Jahr wieder besuchen zu gehen. Ich werde fliegen. 1.486 Kg C02.  So viel, wie ich etwa in 7 Monaten verursachen dürfte. Wie werde ich das kompensieren? Vielleicht werde ich meinen Konsum von tierischen Lebensmitteln noch stärker einschränken oder nur noch Lebensmittel die in Baden-Württemberg produziert wurden essen? Auf Kaffee verzichten?  Vielleicht werde ich ein Jahr lang kein Auto betreten? Vielleicht werde ich die kommenden Jahre gar nicht in Urlaub gehen? 

Alle diese Entscheidungen betreffen auch meine engste Familie. Wir werden also gemeinsam eine Lösung finden.  CO2-Ausstoß finanziell zu kompensieren ist sicherlich eine Möglichkeit, aber garantiert nicht die einzige."

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen