Freitag, 13. März 2020

Im Krisenmodus - Corona vs. Klimakrise?!

Zugegebenermaßen - aktuell fällt es wirklich schwer sich auf die Dinge zu konzentrieren, die wir uns hier eigentlich für die Fastenzeit vorgenommen hatten ... wir entschuldigen uns dafür, dass die Aktivität auf dieser Seite nicht so ist, wie wir uns das selber gewünscht hätten.

Einen Kommentar zur aktuellen Krisensituation haben wir heute auf Spiegel Online gefunden. Ohne die nun angestoßenen Maßnahmen der Regierungen schmälern zu wollen, um bestmöglich auf die aktuelle Pandemie zu reagieren - nachdenkenswert finden wir diesen Kommentar auf jeden Fall.

Wir haben den originalen Kommentartext von Christian Stöcker (Spiegel Wissenschaft vom 8.3.2020) hier eingestellt:

Corona- vs. Klimakrise - Zweierlei Maß
Christian Stöcker (Spiegel.de)

Covid-19 legt Teile der Weltwirtschaft lahm, Notenbanken senken die Zinsen, Regierungen verkünden drastische Maßnahmen. Warum funktioniert das nicht bei der ungleich gefährlicheren Katastrophe, die uns droht?

Eigentlich verbietet es sich ja, sich diesen Gedanken, diesen Vergleich zu gestatten. Immerhin sterben Menschen durch das Coronavirus, jeden Tag, es sind schon Tausende Opfer und werden womöglich noch viel mehr. Jede Maßnahme, die der Eindämmung des Virus und dem Schutz vor allem von Risikogruppen gilt, ist gerechtfertigt.
Und gravierend sind viele dieser Maßnahmen und ihre Konsequenzen ja: Das Virus wird womöglich zu einer globalen Rezession führen, Lieferketten werden lahmgelegt, in Teilen Chinas, Koreas und Italiens ist das öffentliche Leben praktisch zum Erliegen gekommen. In China hat die Reaktion auf das Virus offenbar zu einem so deutlichen Rückgang der Luftverschmutzung geführt, dass man die sogar auf Satellitenaufnahmen erkennen kann. Notenbanken senken Zinsen, Regierungen erwägen Investitionspakete, ganze Branchen ändern ihre Planung und ihre Prioritäten.
Auch im Alltag schlägt sich die Virusgefahr nieder: Atemschutzmasken sind bekanntlich ausverkauft, die Menschen in westlichen Industrienationen füllen ihre Keller mit Notfallvorräten, Händeschütteln zur Begrüßung wird in offiziellen Schreiben für unerwünscht erklärt. Husten- und Niesetikette, Abstandsregeln - jeder und jede Einzelne ist gefordert, etwas dafür zu tun, dass sich das Virus nicht noch weiter ausbreiten kann. Das ist gut, richtig und sinnvoll.

Und dann ist da diese andere potenzielle Katastrophe, ebenso global. Und wenn wir nicht bald zu handeln beginnen, ist sie noch weit gefährlicher als Covid-19 es je sein könnte. Glauben Sie nicht mir, glauben Sie den Ökonomen einer Bank, die bis heute ständig Großprojekte zur Ausbeutung fossiler Brennstoffe finanziert: "Wir können katastrophale Entwicklungen nicht ausschließen, die das menschliche Leben an sich, wie wir es kennen, bedrohen." Das steht in einem geleakten internen Bericht der Bank JP Morgan.

Sonntag, 8. März 2020

#klimafasten - Energiesparen für Männer?!

In der zweiten Aktionswoche #klimafasten.de dreht sich alles um das Thema Energie. Hier ein einfacher Tipp, den ich schon seit langem so praktiziere - einfach wieder auf den guten alten Nassrasierer umsteigen. Gut für die Haut, keinen Stromverbrauch mehr - minimaler Verbrauch an Verpackungen. Letzteres natürlich nur unter der Voraussetzung, dass man auf den aufwendigen Rasierschaum aus der Dose verzichtet und stattdessen den Schaum selber mit Pinsel und Seife aufschäumt. Dauert länger, aber hat irgendwie auch Stil.



PS: Habe erst kürzlich den alten Rasierhobel des lange verstorbenen Schwiegervaters gefunden und wieder reaktiviert. Der stand noch in seinem Haus im Spiegelschrank und funktioniert eben noch mit klassischer Rasierklinge. Man muss es etwas üben, aber so minimiert man zusätzlich den Klingenmüll, der bei den Systemrasierern anfällt. Und da ist ja auch immer Plastik dabei.

PSPS: Und hier nochmal die Social-Media-Austauschforen von #klimafasten.de:

[mc] 

Freitag, 6. März 2020

Latte mit Hafer und Soja

Genuss pur, der kein schlechtes Gewissen macht und noch dazu den Geldbeutel schont?
Klingt wie die Eier legende Wollmilchsau. Gibt es aber. Und zwar in Stuttgart.

Wir hatten schon über "Barrista" berichtet, Hafermilch mit Soja, die sich prima aufschäumen lässt - und leider wegen der steigenden Nachfrage oft ausverkauft ist, zumindest im dm unserer Wahl.

Jetzt hat der "Schwarzmahler", ein Café in Stuttgart, über das wir auch schon einmal berichtet haben, eine tolle Idee: Milch, die die Umwelt schont, also auf pflanzlicher Basis produziert wurde, gibt es dort (trotz des höheren Einkaufspreises) günstiger.
Eine gute Gelegenheit, den Kaffee mal anders zu trinken und auszuprobieren, ob Milch nicht doch ersetzbar ist - sogar im Cappucino oder Latte Macchiato ...

Einen Artikel dazu gibt es in den Stuttgarter Nachrichten:
Stuttgarter Café senkt Preise der Umwelt zuliebe.

Bei nächster Gelegenheit schauen wir vorbei - das nächste Wochenende kommt bestimmt ;).
                                                                                                                                          [cc]

Donnerstag, 5. März 2020

Fashion - Fast oder Fair?

Wissen tun wir es eigentlich schon lange:

Unsere Modewelt ist eine Scheinwelt. Unsere Kleidung wird, auch im hochpreisigen Segment, sicher aber im Billigsegment, oft unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert. Unser Wunsch nach immer neuen Outfits, nach dem "neusten Schrei" führt dazu, dass die Mode in immer kürzeren Abständen ausgetauscht wird.
Um unser Gewissen zu beruhigen, geben wir die Kleidung weiter. Altkleidersammler brechen unter der Last der gebrauchten, nicht weiter verwertbaren Kleidung zusammen. Weniger als 1/10 der Kleidung kann weiterverwertet werden.

Was heißt das für uns? Diesem Trend sollten wir uns entgegenstellen und soziale Verantwortung übernehmen. Hier in Deutschland, indem wir zeigen, dass es auch anders geht, und für die ausgebeuteten und versklavten Arbeiterinnen und Arbeiter, die ohne Pause schuften, damit wir billig und viel einkaufen können.

Lesenswert dazu ist ein Artikel aus der Stuttgarter Zeitung vom 03. März 2020: Mit gutem Gewissen einkaufen.

Es gibt sogar Führungen durch Stuttgart, die entsprechende Läden ansteuern. Mut macht der Satz unter dem Artikel:
"Die Termine für die Führungen im März sind nach dem Erscheinen dieses Artikels alle ausgebucht. Mehr Informationen zu den nächsten Führungen gibt es per E-Mail lena@futurefashion.de"

Schön, dass es einen solchen Bedarf gibt!

Ihr möchtet nicht auf die nächste Führung warten?
Dann ladet euch den Ratgeber Kleidung von Greenpeace Stuttgart herunter. Hier gibt es Infos zum Entstehen unserer Kleidung, zu den unsäglichen Arbeitsbedingungen und zu den Schadstoffen.
Und: Es gibt eine Liste mit Anlaufstellen für faires Einkaufen von Kleidung in Stuttgart.
Sicher gibt es Ähnliches auch für andere Städte!
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Sonntag, 1. März 2020

... und sie bewegt sich doch?! (Fortsetzung)

Wir hatten in unserem früheren Beitrag ... und sie bewegt sich doch! auf die Sitzung des Stadtdekanatsrats in Stuttgart hingewiesen, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema Klimaschutz und Schöpfung bewahren beschäftigt hat. Staddekan Hermes sagte dazu: "Wir müssen uns wieder bewusst machen, dass der Klimaschutz, die Bewahrung der Schöpfung ein Thema ist, bei dem wir aus unserer christlichen Botschaft heraus viel zu bieten haben. ... Wir müssen bereit sein, unseren Lebensstil zu hinterfragen."

(c) Stadtdekanat Stuttgart
Einige Dinge sind schon umgesetzt, viele neue Aktionen, Ideen, Beschlüsse sind aus der Sitzung hervorgegangen:

  • Fahrzeugflotte der katholischen Sozialstation wurde in Teilen schon auf E-Autos und E-Bikes umgestellt
  • Optimierung im Bestand von kirchl. Gebäuden, u.a. Verbesserung von Heizanlagen, Einbau von Fotovoltaikanlagen
  • Strenge Maßstäbe bei Neubauten, die auch zwingend effizient mit regenerativen Energien gespeist werden müssen
  • Versand der Unterlagen für die Stadtdekanatssitzungen nur noch digital. Für eine Haushaltssitzung können so bis zu 10000 Blatt Papier gespart werden. 
Und immerhin wird mittlerweile auch auf den Internetseiten des Stadtdekanats die akuelle Aktion #klimafasten.de verlinkt! So kann es gern weitergehen! Behalten wir es im Auge und bringen uns ein!

PS: Die Stuttgarter Zeitung titelte über obige Stadtdekanatssitzung: "Klimaschutz im Auftrag des Herrn". Das machen wir doch gern, oder?

[mc]

Samstag, 29. Februar 2020

Kostenloser ÖPNV - Luxemburg macht's!

Deutschlandradio titelt am 29.02.2020: "In Luxemburg sind Staus und Baustellen an der Tagesordnung. Deshalb ist der öffentliche Nahverkehr ab heute kostenlos." - damit ist dieses Land weltweit das erste Land mit einem kostenlosen Nahverkehr! Aber ist das mit den Staus nicht auch in Stuttgart und anderen Städten so? Braucht es einen Schalttag um das zu erkennen?

 (c) dpa / Picture Alliance
Offensichtlich sieht der deutsche Städtetag im kostenlosen Nahverkehr eine Möglichkeit den öffentlichen Personennahverkehr zu stärken: "Ein Gratis-Angebot könne sicherlich auch in Deutschland einer der zukünftigen Schritte sein. Allein damit sei die Verkehrswende aber noch nicht geschafft. Man müsse weg von der autogerechten Stadt hin zu einer Stadt, die für die Menschen gemacht sei – mit Vorrang für Radverkehr, Fußgängerverkehr und ÖPNV." In Stuttgart wird aktuell noch über die Sinnhaftigkeit der anstehenden Tarifanpassung bei dem VVS diskutiert, ob die neue Tarifzoneneinteilung zu dem gewünschten Anstieg von Fahrgästen geführt hat und wie man  überhaupt den weiteren Netzausbau finanzieren könne ...


Irgendwie hat man solche Probleme in Luxemburg doch sicher auch gelöst?

Kleines Detail am Rande: Mit etwa 630000 Einwohnern hat Luxemburg ziemlich genau die gleiche Einwohnerzahl wie Stuttgart ... sollte sich also vergleichen lassen - oder wo ist (m)ein Denkfehler?

[mc]

Mutmacher

Mutmacher 14 (29.02.2020)
Höchste Eisenbahn für einen neuen Mutmacher - dieses Mal zum Thema "Coffe-to-go"-Becher. Wir hatten in einem früheren Beitrag bereits über die ReCup-Becher berichtet (siehe hier), die seit vergangenen Herbst auch in Stuttgart eingeführt wurden. Nun meldet die Stuttgarter Zeitung, dass mittlerweile in "mehr als 100 Cafés, Bäckereien und anderen Gastronomiebetrieben" diese Becher verwendet werden. "Nach vier Monaten zieht die Wirtschaftsförderung nun eine erste Bilanz: „Wir sind mit der bisherigen Entwicklung des Mehrweg-Pfandbechers sehr zufrieden“ ... Einen so gelungenen Start habe sein Unternehmen (ReCup) bisher noch in keiner Stadt gehabt. ... Die Kunden würden meistens auch mit ihrem eigenen Becher kommen und ihn auffüllen lassen. In der Kaffeebar an der Rotebühlstraße gibt es allerdings keine Papp- und andere Einwegbecher. „Bei uns sind die Leute definitiv für die Mehrwegbecher.“" - na, geht doch! :-)

"It's your choice!"

[mc]


Mutmacher 12 + 13 (10.10.2019)
Es gibt viele Forscher, die an Materialien arbeiten, die umwelt- und damit menschenverträglich sind. Gerade beim Thema Plastik ist der Forschungsbedarf groß, wenn man bedenkt, dass in der Luft, die uns umgibt, mittlerweile eine enorme Menge an nicht abbaubarem Mikroplastik kreist - ganz abgesehen von dem Mikroplastik in den Meeren etc.
U.a. folgende Filme beschäftigen sich mit Ansätzen zur Lösung, die beachtenswert sind:
TerraX - Umweltfreundliches Plastik aus Bio-Abfall?
Leschs Kosmos - Die Plastikbombe: Wege aus der Plastikkrise
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Mutmacher 11 (07.10.19)
Nach langer Pause mal wieder Zeit für einen Mutmacher. Am Wochenende beim Radeln durch die Eberhardstraße entdeckt. Ein neuer Radständer der allzu deutlich den unterschiedlichen Flächenbedarf für 10 parkende Fahrräder im Vergleich zu einem parkenden Auto zeigt. Dem ist nicht viel hinzuzufügen: Lasst Bilder (und Taten!) sprechen! [mc]



Greta + Lena = Influencerinnen

Okay, ertappt - eigentlich lese ich den "Aus aller Welt" Teil in der Stuttgarter Zeitung sehr selten (es soll aber LeserInnen geben, die fangen mit diesem Teil an), aber heute bin ich doch tatsächlich an folgender kurzen Meldung hängen geblieben - oder ob es doch das Bild war, was mich abgelenkt / angelockt hat?

(c) Stuttgarter Zeitung, 28.02.2020

Dank Greta denkt Lena Meyer-Landrut nachhaltiger und kauft unverpackt, verwendet keine To-Go-Becher, benutzt Leihkleidung und fährt E-Auto. Na, wenn man hört, wie viele sich von solchen Influencerinnen beeinflussen lassen, so hoffen wir es auch in diesem Falle.
Deswegen war es diese kurze Meldung wert!

[mc]


Freitag, 28. Februar 2020

Shopping-Queen - Kalt erwischt!

(c) Vox

Kalt erwischt!

Neulich erzählte mir eine Freundin, dass sie sich erst einmal einen Konsumstopp auferlegt hat.

Und tatsächlich: Mein schlechtes Gewissen hat sich umgehend gemeldet. Zwar shoppe ich, so denke ich, schon in Maßen, aber mit jeder neuen Jahreszeit juckt es wieder in den Fingern. Und das trotz eines recht gut gefüllten Kleiderschranks.
Da muss doch etwas zu machen sein ...

Das Nachdenken allein hat schon viel gebracht. Kann ich meine Shoppinglust nicht auch anderweitig austoben? - Yes, I can!
Mein Lieblingsladen in Stuttgart ist nach wie vor Speick, dort gibt es nur Verbrauchsgüter - und da kann ich nach Herzenslust zugreifen!
Und wie ist es mit Produkten, die schon existieren, die jemand anders aber nicht mehr braucht? Auch das ist eine gute Möglichkeit, meinen Fußabdruck zu verkleinern.
Und die Suche nach nach neuen Produkten, die keine schlechte Ökobilanz haben?
Das ist das Feld, wo ich mich sicher noch eine Weile austoben kann. Wegen der zeitlichen Einschränkungen muss da leider dann doch einiges über das Internet laufen (ja, auch das Thema steht sicher mal irgendwann an ...). Und auch auf die Paketpost kann ich dabei nicht verzichten.
Eine Firma ist mir gleich ins Auge gestochen:
Grüne Bude. Schöne und nützliche Dinge für den täglichen Bedarf. Das erste Paket kam extrem kompakt verpackt, teilweise werden Kartons erneut verwendet, das Klebeband ist ökologisch. Eine schöne Sache - ich werde sicher wieder dort bestellen. Vor allem die nach Bedarf gepackten losen Güter wie Natron, Waschsoda etc. finde ich klasse.
Und wie ist es mit der Mode? Faire und gute Kleidung bekommt man auch vor Ort, neu oder gebraucht. Da werde ich mich bei Gelegenheit mal auf Entdeckungsreise begeben und die gewohnten Pfade verlassen.
Hat jemand heiße Tipps?                                                                                                


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Veranstaltungshinweis: Ideen gegen Plastik und Co. (05.03.2020)

Gerne weisen wir auf folgende Veranstaltung hin:

S-Mitte: Bei einer Diskussion geht es um die Vermeidung von Verpackungsmüll.

Das Verpackungsaufkommen in Deutschland steigt und steigt. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Menge auf 220 Kilogramm pro Kopf verdoppelt. Was also tun? Die Frage stellt sich nicht nur für den Verbraucher, sondern auch an die Industrie. Bereits die Herstellung sollte nachhaltig und umweltfreundlich sein. Zudem sollte die Politik die nötigen Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass auf allen Ebenen Verpackung gespart werden kann.

Ob ein Leben ohne Müll möglich ist, welchen Beitrag die Unternehmen leisten müssen und was die politischen Rahmenbedingungen sind, wird am Donnerstag, 5. März, 19 Uhr, bei einem Vortrag mit anschließender Podiumsdiskussion im Treffpunkt Rotebühlplatz erörtert.

Nach der Begrüßung durch die Koordinatorin Globale Nachhaltigkeitsziele derStadt, Bettina Bunk, schlägt der Referent Michael Braungart, Verfahrenstechniker und Chemiker sowie Pionier des „Cradle to Cradle-Konzepts, das für eine durchgängige und konsequente Kreislaufwirtschaft steht, den Bogen zu den UN-Nachhaltigkeitszielen. Die Podiumsteilnehmer diskutieren diese Problematik aus ihren jeweiligen Perspektiven. Auf dem Podium spricht Michael Braungart im Anschluss mit Christian Hössle, Leiter zentrale Verpackungsentwicklung/Labor und Managementsysteme, Klingele Paper & Packaging Group, und Harald Notter, Leiter des Referats Kreislaufwirtschaft und Recht im Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg.

Weitere Informationen zu Terminen und Bündnispartnern gibt es im Internet unter www.meinstuttgart-meinewelt.de


(c) Martin Haar, Stuttgarter Zeitung, Ausgabe 28.02.2020



[mc]

Mittwoch, 26. Februar 2020

#klimafasten - Ökologischer Fußabdruck (Woche 1)

Das Thema für die Woche 1 der #klimafasten Aktion ist "Mein ökologischer Fußabdruck".
(c) http://www.lifefornature.de/ Creativmarc

Der ökologische Fußabdruck versucht, die Lebensstile messbar zu machen - und wie viel CO2 jeder mit seinem individuelle Lebensstil verursacht.

Hier geht es direkt zum #klimafasten Test, alternativ hier der Test von "Brot für die Welt". Weitere Tests finden sich bei "Life for Nature", "klimaktiv","Global Footprint Network" und anderswo.

Wir haben einen solchen Test für uns schon vor mehr als 1,5 Jahren gemacht. Wir dachten damals, wir sind schon auf einem guten Weg und waren (ein wenig?) schockiert auf wie großem Fuß wir tatsächlich immer noch leben!

Wenn alle so leben würden, wie der durchschnittliche Einwohner von Deutschland, dann bräuchten wir 2,8 Planeten Erde um alle Menschen und die Natur zu versorgen. Der durchschnittliche Verbrauch bezogen auf die gesamte Welt liegt immer noch bei 1,6 Planeten Erde. Im Vergleich dazu verursacht der Bewohner in Bangladesh weniger als 0,5 Planeten Erde, lebt also im Gegensatz zum Durchschnittsdeutschen bzw. -weltbürgers noch nicht auf Pump!

Und wo landet ihr? Probiert es unbedingt aus und dann kontrolliert euch vielleicht auch noch mal am Ende der Fastenaktion - hat sich was verändert?

Dienstag, 25. Februar 2020

Umweltfreundliche Film- & Fernsehproduktionen?!

Sonntagabend - Tatortzeit. Bei vielen und sehr häufig auch bei uns. So auch am vergangenen Wochenende - über den Inhalt des aktuellen Schwarzwald-Tatorts mag man geteilter Meinung sein, das ist hier auch nicht das Thema, aufgefallen ist uns dieser Hinweis im Abspann:


Green Inhouse. Dieser Tatort wurde umweltbewusst produziert. swr.de/green 

Das ist uns zum ersten Mal aufgefallen. Der SWR informiert selber dazu: "Durch Beachtung der Parameter (zur Reduktion der Treibhausgasemissionen) konnten beispielsweise beim Dreh zum „Tatort – Maleficius“ 43% der Emissionen (79t CO2) eingespart werden."

Passend dazu in der heutigen Stuttgarter Zeitung (vom 25.2.20) ein weiterer Bericht unter der Überschrift: Nachhaltigkeit Klimaschutz am Filmset: Künftig könnte die Produktion von Kino- und TV-Filmen umweltfreundlicher werden.

Montag, 24. Februar 2020

"Fastenorgien"

Hier ein aktueller Kommentar zur Fastenzeit, vom Umweltredakteur der Stuttgarter Zeitung Klaus Zintz, den wir auch schon mal für einen Vortrag einladen konnten - man könnte auch schreiben: "Übung macht den Meister"!

"Nun steht sie uns wieder bevor, die schreckliche Fastenzeit. Auf was wir da nicht alles verzichten sollen: Täglich werden derzeit neue Vorschläge gemacht, von allen möglichen Organisation. So genügt es nicht mehr, weniger zu Essen oder auf Genussmittel wie Alkohol und Tabak ganz zu verzichten. Nein, nun sind auch Autofasten, Klimafasten, Handyfasten, Plastikfasten und was es sonst noch an Verzichtmöglichkeiten gibt, modern. Übrigens beginnt der Aufruf zum Verzicht mancherorts schon vor der Fastenzeit – etwa, wenn das Werfen von Konfetti bei Faschingsumzügen verboten wird. Immerhin sind Bonbons noch erlaubt. Das heißt natürlich nicht, dass solche Verzichtaktionen keinen Sinn hätten. Wenn zum Beispiel Umweltschützer in diesen Tagen dazu aufrufen, weniger Verpackungsmüll zu produzieren, ist das zweifellos für die Umwelt förderlich. Und die Hoffnung ist nicht unberechtigt, dass die vorübergehende Plastikfasterei dann zu einer Dauereinrichtung im Alltag wird."

Quelle: Stuttgarter Zeitung vom 24.02.2020

[mc]

snappcar - Carsharing privat?!

Neulich hatte ich ein Gespräch mit einem befreundeten Architekten. Wir hatten uns zufällig im Zug getroffen und waren gemeinsam auf der Heimreise. Es ging um neue Bauprojekte, Quartiersviertel und neue Konzepte für diese Viertel: gemeinsam genutzte Räume, gemeinsame Wärmeversorgung usw. Die Frage war - kann man etwas davon nicht auch in bestehenden Nachbarschaften realisieren?

Wir kamen auf das Thema Carsharing - nicht neu und in Stuttgart vor allem auch durch das stadtmobil recht gut etabliert. Dennoch, die Hemmschwelle ist hoch, sein eigenes Auto abzuschaffen. Auch wir selber haben noch eins, das steht aber wirklich sehr oft einfach nur auf seinem Stellplatz herum. Wunsch wäre doch, man hätte ein "eigenes" Carsharing-Auto, im Idealfall quasi direkt vor der Tür und nur ein paar wenige Nutzer hätten Zugriff auf dieses Fahrzeug. Geht das?

Eher zufällig habe ich dann im Netz mal nach 'Carsharing privat' gesucht und bin auf die Seite snappcar.de gestoßen. Eine Initiative, in der man sein privates Fahrzeug als Carsharing Fahrzeug anbieten kann. Das Motto der Initiative:

Unsere Mission für 2022: 5 Millionen weniger Autos in Europa 

Hoffentlich keine Mission impossible! Und vielleicht ein erster Schritt, das eigene "Steh"-zeug zukünftig etwas nachhaltiger zu nutzen? Man teilt und behält dennoch bevorzugten Zugriff darauf.


https://www.snappcar.de/

Ob da jemand von euch Leserinnen und Lesern schon Erfahrungen damit gemacht hat? Wir freuen uns auf Kommentare hier!

[mc]

Sonntag, 23. Februar 2020

Misereor Fastenkalender 2020

Der neue Misereor Fastenkalender ist da! In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf dem Thema Nachhaltigkeit und dem Bewahren von Gottes Schöpfung. Im Vorwort des Redaktionsteams zum Kalender steht geschrieben:

"In diesem Kalender möchten wir dir Anregungen für dein Zwiegespräch mit Gott während der Fastenzeit sowie Impulse, Tipps und Anregungen zum konkreten Handeln - besonders mit Blick auf die Bewahrung von Gottes Schöpfung. Außerdem möchten wir dir Wege zum Teilen, zur aktiven Nächstenliebe aufzeigen - hier vor Ort und in der ganzen Welt."

Misereor Fastenkalender 2020
Der Kalender liegt z.T. an den Schriftenständen von Kirchen aus oder kann über den Handel bezogen werden. Vielleicht ein guter (spiritueller) Impulsgeber für die Fastenzeit?

[mc]

Samstag, 15. Februar 2020

Plastikkrise - Maß statt Masse

.. so lautet die Titelstory der aktuellen Ausgabe des BUND Magazins 01/2020. Eröffnet wird der umfassende Beitrag mit einem eindrücklichen Bild aus der Hochebene von Marokko, das den vom Wind verstreuten Plastikmüll in einer fast menschenleeren Welt zeigt:

Plastikmüll in der Hochebene von Marokko, (c) BUND 01/2020
Wir empfehlen sehr das Studium dieses Beitrags und wollen hier nur schlagwortartig ein paar der bewegenden Fakten zitieren:
  • Fast die Hälfte alles jemals hergestellten Kunststoffs wurde seit 2000 produziert.
  • Über ein Drittel des hergestellten Plastiks entfällt auf kurzlebige Verpackungen (Nutzungsdauer maximal 1 Monat oder kürzer).
  • Erst 80 Jahre nach der Erfindung des Plastiks erkannte die Industrie in den 1950ger Jahren, dass sich durch Einwegverpackungen Lieferketten vereinfachen und Kosten sparen ließen. 
  • 1978 ersetzte Coca-Cola seine Glas- durch Einwegflaschen und leitete damit das Plastikzeitalter ein - die Wegwerfgesellschaft war geboren.
  • Bis heute landet der Großteil des Plastikmülls in der Umwelt oder einem Verbrennungsofen.
  • Deutschland gehört zu den fünf weltweit größten Exporteuren von Plastikmüll.
  • Nur 9 Prozent des seit 1950 weggeworfenen Kunststoffs wurden recycelt.

Donnerstag, 13. Februar 2020

Fastenaktion 2020 - klimafasten.de

Neue Fastenzeit, neue Klimafastenaktion?!

Nun jährt es sich bald zum ersten Mal, dass wir diesen Blog im Rahmen unserer Fastenaktion "40 Tage für die Welt" 2019 ins Leben gerufen haben. Und wir freuen uns sehr, dass es in diesem Jahr eine deutschlandweite Fastenaktion, gemeinsam organisiert von evangelischer und katholischer Kirche geben wird - und sogar unser Bistum Rottenburg-Stuttgart ist erstmal aktiv mit dabei!

So viel du brauchst .... klimafasten.de 
(c) klimafasten.de

Diese Aktion ist ein wenig anders organisiert als das, was wir vor einem Jahr hier probiert haben. Für jede Fastenwoche gibt es einen Themenschwerpunkt, zu dem konzentriert Informationen und Aktionen vorgestellt werden. Die Themen sind
  • Woche 1: CO2-Fußabdruck
  • Woche 2: Energie
  • Woche 3: Lebensmittelretten
  • Woche 4: Elektronik-Konsum
  • Woche 5: Mobilität und nachhaltiges Reisen
  • Woche 6: Plastikfreies Leben
  • Woche 7: Gemeinsame Veränderungen 
Sicher anders als vor einen Jahr bei uns, aber sicher auch gut für Mitmachaktionen, Vernetzung und Weiterempfehlen. Mit vielen Materialien und auch theologischen Impulsen. Schaut's euch an und seid dabei!

Vernetzung und Austausch erfolgt hier via instagram und facebook:
Es gibt bereits einiges an Materialien bis hin zu theologischen Impulsen (siehe https://www.klimafasten.de/material/download).


[mc]

... und sie bewegt sich doch?!

Drei Dinge, die wir in dieser Woche zum Thema "Schöpfung bewahren" in der katholischen Kirche aufgeschnappt haben:
  • Der Stadtdekanatsrat der katholischen Kirche Stuttgarts tagt am Dienstag, 11. Februar - Thema der Sitzung: Welchen Beitrag kann die katholische Kirche zum Thema Klimawandel und Umweltschutz in Stuttgart leisten. Was können Gemeinden und Einrichtungen zum Umweltschutz beitragen? Wir sind auf die Ergebnisse gespannt!
  • Das Bistum Rottenburg-Stuttgart beteiligt sich erstmals an der Aktion klimafasten.de - die deutschlandweit und konfessionsübergreifend für die diesjährige Fastenzeit organisiert wurde. "Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit tut Leib und Seele gut: Spüren und erleben, was ich wirklich brauche was wichtig ist für ein gutes Leben im Einklang mit der Schöpfung.
        Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit lässt Herz, Hand und Verstand anders und achtsamer mit der Schöpfung und den Mitgeschöpfen umgehen.
        Fasten für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit weitet den Blick, bereitet auf Ostern vor, verändert mich und die Welt." Wer ist mit dabei?!
  • Und zu guter Letzt: Bischof Dr. Gebhard Fürst begrüßt im Schreiben  „Querida Amazonia“ von Past Franziskus seinen Einsatz für den Erhalt der Schöpfung. "Er stimme mit dem päpstlichen Schreiben weiter dahingehend überein, dass das Gleichgewicht unseres Planeten auch von der Gesundheit Amazoniens abhängt und es ein Regelwerk braucht, das den Schutz dieses Ökosystems sichert. Richtig sei, dass die Aufmerksamkeit der Kirche für die Probleme dieser Region auch andere bei ihren eigenen Herausforderungen inspirieren müsse. In dem apostolische Schreiben sieht Fürst zudem eine Bestätigung der seit rund eineinhalb Jahrzehnten laufenden Aktivitäten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart zum Klima- und Artenschutz, mit denen die vollständige Klimaneutralität im Zuständigkeitsbereich der württembergischen Diözese bis ins Jahr 2050 erreicht sein soll. Es gehe darum, den dramatischen Konsequenzen des Klimawandels zu begegnen. Hierin liege die zentrale Herausforderung unserer Zeit, betont der Bischof." Zum weiteren Lesen hier und hier, unter anderem auch zum Thema der Weihe verheirateter Männer zu Priestern und der Rolle der Frau - ein anderes, viele bewegendes Thema ...
Etwas tut sich doch ... das motiviert und regt zum Weitermachen an!


[mc]

Sonntag, 19. Januar 2020

Rezo

Sein Name war in aller Munde: Rezo.
Mit "Zerstörung der CDU" hat er hohe Wellen geschlagen.

Jetzt legt er nach: "Rezo stört" ist eine Kolumne von Zeit online. Vieles bringt er auf den Punkt und er hat eine sehr klare, differenzierte Sicht auf die Dinge.

In "Traue dich, o Christenheit" zeigt er, wie große Schritte die christlichen Kirchen machen, um sich dem Klimawandel entgegenzustellen - und wie wenig die Forderungen von der breiten Öffentlichkeit, aber auch von den Christen selber wahrgenommen und umgesetzt werden.

Zitat Rezo: "Ich bin zwar kein Apostel, aber dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass Jesus es gutheißen würde, wenn Christen ihre Kritik an der Politik und den Feinden der Schöpfung lauter äußern, auf mehr Demos gehen und vehement an die christlichen Standpunkte erinnern, bis wir es alle mitbekommen haben."

Ein absolut lesenswerter Text! 


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