Sonntag, 19. Januar 2020

Rezo

Sein Name war in aller Munde: Rezo.
Mit "Zerstörung der CDU" hat er hohe Wellen geschlagen.

Jetzt legt er nach: "Rezo stört" ist eine Kolumne von Zeit online. Vieles bringt er auf den Punkt und er hat eine sehr klare, differenzierte Sicht auf die Dinge.

In "Traue dich, o Christenheit" zeigt er, wie große Schritte die christlichen Kirchen machen, um sich dem Klimawandel entgegenzustellen - und wie wenig die Forderungen von der breiten Öffentlichkeit, aber auch von den Christen selber wahrgenommen und umgesetzt werden.

Zitat Rezo: "Ich bin zwar kein Apostel, aber dennoch bin ich mir ziemlich sicher, dass Jesus es gutheißen würde, wenn Christen ihre Kritik an der Politik und den Feinden der Schöpfung lauter äußern, auf mehr Demos gehen und vehement an die christlichen Standpunkte erinnern, bis wir es alle mitbekommen haben."

Ein absolut lesenswerter Text! 


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2 Kommentare:

  1. Wenn wir nicht einfach leben, leben wir einfach nicht mehr....

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  2. GRENZWERTE

    Grenzwerte sind nicht umstritttig. Im Gegenteil, sie sind skandalumwittert, wie der seit Jahren schwelende Abgasskandal des weltweit größten Autokonzerns in immer neuen Enthüllungen über die Manipulationen der Abgaswerte lebhaft vor Augen führt. Um Grenzwerte wird gefeilscht und geschachtert., in offizieller Sprachregelung wird um sie " gerungen ", als ginge es dabei um die Sache, die zur Verhandlung steht, während es tatsächlich, um nationale, regionale und auch individuelle Vorteilsnahmen geht.....was wir heute mit dem Begriff " Grenzwert" assoziieren, ist ein neuartiges Phänomen.... Das lässt uns immerhin hoffen, dass die Grenzwerte, die sich in so kurzer Zeit unserer Denkgewohnheiten bemächtigt haben, auch wieder verschwinden werden, um Platz nicht für etwas Besseres, sondern für etwas ganz Anderes zu machen. Grenzwerte sind eine Erfindung der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Nachweislich bis 1968 gab es keine Verwendung des Begriffes Grenzwert im modernen Sinn- siehe einschlägige Lexika....

    .... Aus den im Duden gegebenen Anwendungsbeispielen erfahre ich, dass sie " festgesetzt " oder " festgelegt" werden.,dass sie eine zahlenmässige Maßeinheit sind ( etwa " ein Grendzwert von 35 Mikrogramm Blei")., dass es sich bei den Grenzwerten um Mengenangaben handelt, und zwar um Quantitäten, die in der Regel der Vorstellungskraft nicht zugänglich sind., dass sie " herabgesetzt" und folglich wohl auch heraufgesetzt werden können. Sie sind also variabel.

    Aus all dem ergibt sich zwingend eine Reihe von Fragen :

    Warum erscheinen Grenzwerte- gleichsam out of the blue- in den 70er Jahren des vorherigen Jahrhunderts als zwingend notwendig ? Warum glaubte man plötzlich, nicht mehr ohne sie auskommen zu können ?
    Wer setzt oder legt Grenzwerte fest ? Wer also bestimmt, welcher " äußerste Wert" nicht überschritten ( bzw. nicht unterschritten ) werden darf ?
    Woher stammt die Autorität derjenigen, die diesen Wert festzusetzen legitimiert sind ?
    Welches sind die Anwendungsfelder, in denen Grenzwerte Verbindlichkeit beanspruchen ?
    In welchen Verhältnis stehen die Grenzwerte zur Welt der erfahrbaren Dinge oder Ereignisse ? Wie bildet sich diese in ihnen ab ?
    Da sie normativ, also handlungsleitend und verbindlich sind ( sie dürfen nicht überschritten/ unterschritten werden ), fragt sich, wie sie in die Personen gelangen, die sie als Normen, als Leitmotive ihres Handelns verinnerlichen sollen. Was kann, was muss man tun, damit sie als zwingend oder verführerisch oder verpflichtend oder als notwendig empfunden und bejaht werden ? Anders: Wie werden Menschen dazu gebracht, ihr Denken und ihr Verhalten an ihnen auszurichten ?
    Wie können Grenzwerte, äußerste Werte, die nicht überschritten werden dürfen, und gleichzeitig variabel, manipulierbar und verhandelbar sein ?

    Die Gedanken zu " Grenzwerten" stammen aus Marianne Gronemeyers Buch: Die Grenze- was uns verbindet, indemn es trennt, Nachdenken über ein Paradox der Moderne, Oekom 2018

    Es hat mich "getroffen ", zu lesen, das ein Wort wie " Grenzwert" eine junge Geschichte hat, die Autoindustrie zu Umgehungen veranlasst hat und das so viele Begrifflichkeiten wie Toleranzgrenze, Grenzwertigkeit, Obergrenze, Untergrenze, Ländergrenze, An- der Grenze- zu Leben - und Tod
    - Grenzziehung,... es gibt noch mehr bemerkenswerte Wörte im Kontext Grenze, Begriffe sind, mit denen wir täglich umgehen, eine Aura von Wissenschaftlichkeit hat, die nicht immer verbürgt ist.
    Es ist sicher allzu oft grenzwertig, von Grenzwerten als gesicherten Zahlen zu sprechen, es ist naheliegend, sie als Zeitphänomen zu handhaben und zu betrachten. Es ist Vorsicht geboten, wenn Grenzwerteinhaltungen Sicherheitversprechen sind

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