Montag, 8. April 2019

Meine Erfahrungen mit dem Umweltfasten ...

Und hier noch ein neuer Bericht zum Plastikfasten - auch im Italien-Urlaub. Gerne geben wir diese Erfahrungen hier weiter:
"Bisher fällt mir das Plastik-Fasten leichter, als ich davor gedacht hätte. Das liegt wahrscheinlich vor allem daran, dass ich unter der Woche weiterhin in der Mensa esse. Natürlich fällt dabei im Hintergrund weiterhin Müll an, durch die großen verarbeiteten Mengen ist das aber hoffentlich wenigstens weniger, als wenn man selbst „normal“ einkauft. 

Für die restlichen Bereiche habe ich es aber bis vor meinem Urlaub in Italien geschafft, kein neues Einwegplastik mehr zu kaufen und es macht richtig Spaß, im Supermarkt an der Kasse zu stehen und stolz meinen plastikfreien Einkauf zu bewundern. Generell fällt mir aber auf, dass ich mehr in Glas Verpacktes kaufe und frage mich, warum es nicht für viel mehr Produkte Pfandgläser gibt, denn das würde diese Verpackungen viel effizienter machen. Ein positiver Effekt der Fastenaktion ist, dass ich mehr Obst und Gemüse esse, da man das schlichtweg am einfachsten plastikfrei bekommt.
Im Italien-Urlaub kam dann schließlich doch einiges Plastik auf mich zu. 

Beim für die Gruppe zubereiteten Essen musste ich sowieso eine Ausnahme machen und auch im Restaurant kam das bestellte stille Wasser in einer Einweg-Plastikflasche. Damit, dass bei einer Führung jeder einen im Plastiktütchen verpackten Kopfhörer bekommt, der nicht wiederverwendet wird, hatte ich nicht gerechnet. Hier also der Tipp: Zu Führungen sicherheitshalber immer eigene Kopfhörer mitbringen, die hätte man nämlich auch nutzen können. Mit nach Hause nehmen musste ich auch ein Verpflegungspaket voller Plastikverpackungen, das man im Zug aufgrund einer großen Verspätung mitten in der Nacht in die Hand gedrückt bekam – da war ich zu überrumpelt, um es rechtzeitig abzulehnen (generell scheint mir das rechtzeitige Nein-Sagen ein sehr wichtiger Aspekt beim Plastik-Fasten zu sein). Sehr positiv war aber, dass es in ganz Assisi Trinkwasserbrunnen gibt - und auch das gute alte Eis bekommt man dort natürlich plastikfrei."


Gerade erreichte uns ein sehr umfangreicher persönlicher Erfahrungsbericht zum Thema Umstellung auf vegane Ernährung. Den geben wir hier gerne weiter:
"Mein Veganexperiment fing eigentlich mit einem guten Gefühl an, aber hat sich inzwischen als steinig erwiesen: tatsächlich habe ich Mühe, mein Gewicht zu halten. Mein Bewegungsprogramm funktioniert unverändert, aber auf Dauer würde ich es so vermutlich nicht durchhalten. Ich glaube nicht, dass es an den Nahrungsmitteln liegt, sondern eher am enormen Planungsaufwand, außerdem funktioniert die auch für die Familie bequeme Methode, einfach alle Reste aufzuessen, jetzt naheliegender Weise nicht mehr.
Bemerkenswert finde ich aber vor allem die Folgen jenseits des Körpers:

  1. Ich spüre einen kulturellen Verlust, weil zum Beispiel vieles von dem, was einen Aufenthalt in Österreich seit meiner Kindheit schön gemacht hat, auf einmal verboten ist.
  2. Ich spüre gelegentlich - kleine -  soziale Barrieren, weil das gemeinsame Mittagessen mit den Kolleginnen/Kollegen nicht mehr funktioniert, oder weil ich nichts vom Geburtstagskuchen nehme u.ä.
  3. Ich merke, dass die Verbindung zwischen Pflanzenkost und Klimaschutz von den meisten Menschen nicht gesehen wird. Veganismus gilt eher als Mode, Tierschutzaktivität oder vielleicht Abnehmstrategie. Auch die Freitagszukunftkinder halten meistens Schilder hoch, die von Kohle handeln.
Ich mache aber weiter und hoffe, wenigstens beim nächsten Treffen wieder dabei zu sein."



Hier nun die Erfahrungen von einer weiteren Teilnehmerin:
"Mein Konsum beschränkt sich seither auf das nötigste, da es vieles unverpackt nicht gibt oder unglaublich teuer ist. Am meisten fällt es mir aber bei Schokolade & Co auf. Als süße Alternative esse ich jetzt gerne mal ne Kugel Eis in der Waffel.
Da ich die nächsten Wochen nicht zu Hause sein werde, bin ich mal gespannt, wie weit es mir da möglich ist auf Plastik zu verzichten. Ich geb mein Bestes!"


Eine weitere Rückmeldung, nun zum Thema Plastikfasten:
"Einkaufen wird schwieriger – oder auch einfacher. Je nachdem wie man die Münze wendet.
Einfacher, weil schlichtweg 90% des Angebots nicht in Frage kommt (Alkohol in Glasflaschen fällt ja leider auch weg…) und es keine Alternative gibt. 
Da bin ich plötzlich ruck-zuck durch und an der Kasse. Den Quark im Glas für 3.11EUR beim Naturgut habe ich beim Zahlen wieder stornieren lassen. Die spinnen komplett. 500 Magerquark für mehr als 3EUR. Dann echt lieber keinen.
Das Molkereiangebot ist jetzt auf Joghurt, Milch und Sahne beschränkt. Und Sonntags aber den Sahne - Quark von Berchtesgadener Land. In Plastik.
Sehr interessante Erfahrung das Plastik-Fasten – aber wir zehren teilweise noch von den Vorräten in den Schränken, was die Sache vereinfacht."

Hier ein persönliches Feedback zum Thema Ernährung:
"Ich trage gerne meine Erfahrungen bei - bislang klappt's ganz gut, sitze aber recht müde am Arbeiten und muss das Zeug endlich fertig bringen. Wir waren letzte Woche 3 Nächte in einem veganen Hotel. Die einzigen Müllreste nach dem Frühstück waren Bananen- und Kiwi-Schalen! (allerdings ... nicht unbedingt familienfreundliche Preise.) Dennoch sehr anregend, lecker und von der Idee her unterstützens- und nachahmenswert."

Wer mag noch seine Erfahrungen beitragen? Traut euch! 😉

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