Montag, 11. März 2019

Müll reduzieren - aber wie?

Hier eine paar hilfreiche Anmerkungen unserer Plastikexpertin Korinna - danke dafür!

"Wer seine Abfallbilanz verbessern möchte, möge an oberster Stelle Neukäufe vermeiden. Die Idee dahinter ist, Impulskäufen vorzubeugen, sprich Produkte nicht anzuschaffen, die ich zwar gerade im Augenblick als unbedingt nötig oder praktisch erachte, die ich aber letzendlich doch nicht (mehr) nutze. Dinge, die ich einmalig brauche, können u.U. auch ausgeliehen werden (Tipps siehe unten). Es ist völlig in Ordnung, nicht alles anzunehmen, was du für umsonst bekommst (Kulis, USB-Sticks, Gummibärchen am Messestand...), denn auch "Freebies" generieren eine Nachfrage und müssen erstmal produziert werden.

Fragen, die ich mir stelle, sind:
  • Brauche ich das WIRKLICH?
  • Was ist die "Lebenserwartung" von diesem Produkt?
  • Wie klimafreundlich ist das Produkt?
  • Wie pragmatisch ist das Produkt?
  • (Wie waren die Arbeitsbedingungen bei Erstellung des Produktes?)

Im nächsten Schritt geht es ums Reduzieren. Bestimmt quellen auch deine Schränke über von Dingen, bei denen du dich oft nicht daran erinnern kannst, wann du sie das letzte Mal verwendet hast. Nutze die Fastenzeit auch dazu, Unnützes auszumisten und Lebensmittelreste endlich mal aufzubrauchen (auch wenn dies in deine Plastikmüll-Bilanz mit reinzählt). Das Gefühl des "Loslassens" geht bei mir einher mit einem großartigen Gefühl von Befreiung und mehr Raum zur Entfaltung. 

Für mich ist es auch wichtig, dass Aussortiertes nicht einfach in den Müll wandert, sondern möglichst wieder in Umlauf gebracht wird. Dazu lagere ich die Sachen erstmal in meinem Flur zwischen und überlege dann, wo ich sie sinnvoll wieder unter den Mensch bringen kann (Free Your Stuff, Ebay Kleinanzeigen, ... ). Die nächste Kleidertauschparty der VHS Stuttgart findet zum Beispiel nächste Woche Samstag (16. März,  10:00 - 15:00 Uhr, TREFFPUNKT Rotebühlplatz) statt, bei der du deine alten Kleidungsstücke verschenken und neue Schätze einfach so mitnehmen darfst. 

Achte beim Einkauf darauf, dass die Sachen wiederverwendbar und multifunktional sind. Ich habe immer eine Glasflasche, einen Teelöffel und verschieden große Beutel und Gemüsenetze bei mir. Achte beim Einkauf von Getränkeflaschen und Gläsern auf das Mehrweg-Zeichen. ("Einweg ist kein Weg.") Zum Wiederverwenden zählt auch, Dinge second hand zu erwerben. Du glaubst gar nicht, was für gut erhaltene Stücke es manchmal zu erobern gibt (fast Neuware)!

Nicht alles, was kaputt ist, muss gleich in die Tonne. Oftmals kann es mit nur wenig Aufwand repariert werden. Auch hier sind einige Anlaufstellen genannt:
Bleiben nun dennoch Sachen übrig, von denen du dich verabschieden musst, so führe sie wieder dem "Recycling"-Kreislauf zu, in der Hoffnung, dass es wieder als Rohstoff genutzt werden kann und nicht nur verbrannt wird. 

Das Entledigen in der Mülltonne stellt nur den letzten Ausweg dar."


Müllpyramide (Details dazu auch hier)

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