Montag, 6. Mai 2019

40+x Tage für die Welt - nach der Aktion ist vor der Aktion!

Wir haben es gewagt. Mit einer Gruppe haben wir begonnen, uns und unseren Lebensstil zu hinterfragen. Experten haben uns zu den Themen Mobilität, Ernährung und Verpackung beraten. Viele Informationen haben wir erhalten, viel Neues, Überraschendes, Unglaubliches erfahren.

Wussten Sie z.B.,
  • dass allein in Stuttgart pro Tag 80.000 Coffee-to-go-Einwegbecher verbraucht werden? Deutschlandweit sind es 300.000 Becher pro Stunde. Würde man diese 300.000 Becher übereinanderstellen, bei einer Becherhöhe von 15 cm, dann ergibt das einen 45 km hohen Turm – das entspricht der Luftlinienentfernung Stuttgart - Schwäbisch-Gmünd, oder etwa 5-mal der Höhe des höchsten Berges der Erde, Mount Everest.
  • dass bei der Produktion von 1 kg Fleisch, 5,05 kg CO2 entstehen, wohingegen für 1 kg Brot bzw. Gemüse nur 0,46 bzw. 0,15 kg CO2 benötigt werden?
  • dass Deutschland bereits am 3. Mai alle Ressourcen (z.B. Energie, Flächenverbrauch, Wasser, CO2,  Verschmutzungen) verbraucht hat, die eigentlich für das ganze Jahr 2019 hätten reichen müssen? Seit diesem Tag leben wir auf Kosten der Natur und auf Kosten anderer, die weniger verbrauchen. 
  • dass ein Mensch pro Jahr laut Weltklimarat nicht mehr als ca. 2 Tonnen CO2 verbrauchen sollte, der Durchschnittsbundesbürger aber 11 Tonnen CO2 pro Jahr verbraucht? Ein Urlaubsflug zu den Kanarischen Inseln schlägt pro Person bereits mit 1,25 Tonnen CO2 zu Buche. Das Autofahren mit einem Mittelklasse-PKW bei einer Jahresfahrleistung von 12.000 km schöpft das CO2-Budget mit 2 Tonnen CO2 komplett aus.
  • dass man mit Webbrowsern wie https://www.ecosia.org/ auch Bäume pflanzen kann?
Unsere Aktion wurde angekündigt und wahrgenommen. Nicht nur durch Aushänge, Vermeldungen und Berichte in den Gemeindebriefen der Gemeinden in Stuttgart-Mitte/-Ost, auch eine kurzen Notiz in der Stuttgarter Zeitung und vor allem auch die Vermerke auf der Internetpräsenz des Stadtdekanats, des Ökumenischen Zentrums Stuttgart bis hin zur Diözese Rottenburg/Stuttgart sind zu nennen.
Selbst der Lokalsender bigFM berichtete in Person von Schwester Marietta über diese Aktion.
Wer aktuell das Internet nach „40 Tage für die Welt“ & „Stuttgart“ durchsucht findet über 1000 Verweise.

Der parallel zur Aktion geführte Internetblog weltretter2019.blogspot.com umfasst am Aktionsende 63 Einträge zu den unterschiedlichen Themen Plastikverzicht, Mobilitätsverhalten und Ernährung und andere klimarelevante Hinweise. Diese Internetseite wurde insgesamt 2003-mal aufgerufen, durchschnittlich waren es zwischen 30 und 70 Leseaufrufe pro Tag. Die Zugriffe erfolgten nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus den Ländern Italien, Österreich, Schweiz und Belgien und sogar den USA.

Am stärksten nachgefragt war dabei interessanterweise der Beitrag „Alles Schokolade – Drama in 4 Akten“ über die Suche nach verpackungsfreier Schokolade, gefolgt von den persönlichen Erfahrungsberichten, der Willkommensseite und unseren „Mutmachern“, einer Sammlung von Nachrichten aus Stuttgart, die zeigen, dass das Bewahren der Schöpfung auch im Stadtleben schon angekommen ist.   

Was aber wird bleiben? Kann man das Thema „Schöpfung bewahren“ auf die 40 Tage der Fastenzeit reduzieren?

Sicher werden wir nicht mehr alle Punkte so streng nehmen, wie wir das in der Fastenzeit getan haben. Uns ist aber bewusst, dass es das Mittun von uns allen braucht, um die Schöpfung zu bewahren und zu erhalten, die ja eigentlich nur eine Leihgabe der nach uns kommenden Generationen ist. Die Ideen und Anregungen, die wir bekommen haben, bedeuten zwar, dass man auf etwas verzichtet, sie bedeuten aber auch in vieler Hinsicht einen Mehrwert, den wir in unseren Alltag mitnehmen wollen. Aus unserem „Fasten“ hat sich ein anderes Verständnis zum Umgang mit der Schöpfung und ihren Ressourcen entwickelt, das wir in unseren Alltag integrieren wollen.

So können wir sagen: Durch den Verzicht helfen wir der Schöpfung und sind selber unglaublich bereichert worden. Der Aufbruch in die Fastenzeit ist zu einem Beginn eines Weges geworden, den wir gern fortsetzen möchten. Daher verweisen wir schon jetzt auf eine neue Aktion, die im September um den Tag der Schöpfung und die Zeit des Erntedankfestes stattfinden wird.

PS: Diesen Bericht haben wir als Resumee unserer Aktion verfasst. Er soll z.B. in den Gemeindebriefen der Kirchengemeinden erscheinen. Für euch schon hier als Vorabinformation.

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